Feuerlöschwesen vor dem Bestehen organisierter Feuerwehren

In ganz Deutschland, so auch in Bayern, bestehen bis Mitte des 19. Jahrhunderts nur wenige Feuerwehren. Es fehlte also an einer allseits geordneten Hilfe bei Feuersnot. Mit Löschmaschinen – von oft recht schwerfälliger Bauart – waren in der Regel nur die Städte ausgerüstet. Außerdem fand man solche noch in einzelnen größeren Landgemeinden und auch dort, wo früher Klöster und adelige Herrschaften (Patrimonialgerichte) bestanden. Es mangelte aber meist an den nötigen Schläuchen und dem entsprechenden Leitermaterial. Allmählich entstanden da und dort – anfangs meist in den Städten – eigene Wehren.

Die erste Freiwillige Feuerwehr wurde in Durlach nach der großen Brandkatastrophe in Hamburg (1842) im Jahre 1846 gegründet, gefolgt von der „Karlruher Feuerwehr“ im Jahre 1847. Die Königlich-Bayerische Regierung nahm sich schon im Jahre 1791 mit dem Erlass einer „Allgemeinen Feuerordnung“ des Feuerschutzes besonders an. Doch erst nach der Bildung der politischen  Gemeinden in Bayern – auf Grund des seinerzeit erlassenen Gemeindeedikts von 1813/14 – oblag die Sorge für den Feuerschutz in einer Gemeinde dem „Gemeindevorsteher“ (heute Bürgermeister). Die Gemeinden wurden angehalten die nötigen Löschgeräte, Schläuche und Leitern anzuschaffen. Eine Organisation, die sich des Feuerschutzes annahm stand den Gemeinden deshalb noch lange nicht zur Verfügung.

Die Ortsbewohner wurden Aufgrund distriktpolizeilicher Feuerlöschordnungen zum Feuerwehrdienst herangezogen. Aller Anfang aber war auch hier sehr schwer. Die Dienstverpflichtung der Männer in den kriegerischen Auseinandersetzungen 1866 und später 1870/71 erschwerten verständlicherweise das Bemühen um die Bildung von Feuerwehren. Unterstützt durch das konstruktive Wirken des im Jahre 1868 gegründeten Landesfeuerwehr-Verbandes und der 1873 „beitragsfreien“ Landesunterstützungskasse für die Feuerwehren wurde die Gründung von Feuerwehren ein gutes Stück vorangebracht. So kam es in der für uns zuständigen politischen Gemeinde Höhenrain im Jahre 1874 unter dem „Oberkommando“ des seinerzeitugen Gemeindevorstehers zur Bildung einer Gemeinde-Feuerwehr als Pflichtfeuerwehr. Im selben Jahr – am 22. November 1874 – auf Initiative beherzter Männer aus dem „Seengebiet“ der Gemeinde Höhenrain, nähmlich aus Allmannshausen, Assenhausen und Sibichhausen (inkl. der Maximilianshöhe, heute Maxhöhe) kam es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Allmannshausen.

 

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